Studienwoche
„Schalom“ bzw. „Salam“ – ein zentrales Wort in der Hebräischen Bibel, im Koran und auch im Mund religiös nicht gebundener Menschen – bedeutet es mehr als „Frieden“, es meint: Unversehrtheit, Gesundheit, Heil, Wohl. In Psalm 85 tritt der FRIEDEN zusammen mit „LIEBE“ „WAHRHEIT“ und „GERECHTIGKEIT“ auf.
Für gewöhnlich wird Psalm 85, Vers 11 so übersetzt: „Solidarität und Wahrheit begegnen sich, Gerechtigkeit und Friede küssen sich.“ Das klingt ‘friedlich’ und gefällig. Die Bedeutung der beiden Verben ist im Hebräischen allerdings weiter, so dass man auch übersetzen kann: „Solidarität und Wahrheit treffen feindlich aufeinander, Gerechtigkeit und Friede beißen sich.“ Mit dieser Übersetzung sind wir in der Realität des Lebens und unserer Welt angekommen. Es ist schwierig, „Frieden“ zu schaffen. Was wäre ein Friede ohne Gerechtigkeit? Emmanuel Kant (1724-1804) nennt das ‘Friedhofsruhe’.
Was wäre Frieden ohne Wahrheit? „Schalom“ zu sagen ist einfach, umso schwerer ist es, „Schalom“ zu tun. Aber es steht uns nicht zu, den Weg des Friedens nicht zu gehen. Im Blick auf die Bibel klarer zu sehen, was Frieden bedeutet und wie Wege des Friedens zu gehen wären, gewagt werden können, ist das Ziel dieser „Dritten jüdisch-christlichen Bibelwoche Regensburg“. In der jüdisch-christlichen Studienwoche werden wir zentrale biblische Texte zum Thema „Freiheit und Verantwortung“ gemeinsam in Kurzvorträgen und im Austausch miteinander erkunden.
Referenten:
Rabbiner Benjamin Kochan, wurde 1988 in Magadan, Russland, geboren und kam 2004 mit seiner Familie nach Leipzig wo er sein Abitur an der Jüdischen Oberschule Berlin machte. Im Jahr 2010 begann er das Studium am Rabbinerseminar und erhielt seine Smicha im Oktober 2015. Nach der Ordination fungierte Rabbiner Kochan von 2015 bis 2018 als Landesrabbiner der Jüdischen Landesgemeinde Thüringen (Erfurt). Danach zog es ihn nach Düsseldorf, wo er als Assistenzrabbiner und Religionslehrer tätig war. Seit August 2020 arbeitet Rabbiner Kochan als Religionslehrer in Regensburg.
Prof. i.R. Dr. Heinz-Günther Schöttler, (* 16. Oktober 1950 in Adenau) wurde 1977 zum Priester geweiht. Er war Kaplan in Saarbrücken und promovierte 1985 an der Theologischen Fakultät Trier. Dort erhielt er 1988 einen Lehrauftrag für das Fach Predigtlehre. Ab Oktober 2000 Professor für Pastoraltheologie und Kerygmatik (Verkündigung) an der Universität Bamberg. 2007 wechselte er als Professor für Pastoraltheologie zur Universität Regensburg, wo er bis zu seiner Emeritierung im Juni 2016 lehrte. Heinz-Günther Schöttler ist Mitglied im Gesprächskreis Juden und Christen beim Zentralkomitee der deutschen Katholiken.
Seit 2006 ist er ständiger Gastprofessor für Homiletik am Abraham-Geiger-Kolleg und am Zacharias-Frankel-College in Potsdam. Beide Institutionen bilden in Zusammenarbeit mit der School of Jewish Theology der Universität Potsdam Rabbinerinnen und Rabbiner. Die Berufung eines katholischen Dozenten an eine renommierte jüdische Rabbiner-Ausbildungsstätte ist ein absolutes Novum.
Veranstaltungsnr. | 7-78494 |
Datum | So 16.03.2025 - Sa 22.03.2025 |
Ort | Jüdisches Gemeindezentrum, Am Brixener Hof 2, 93047 Regensburg |
Gebühr | dem Flyer auf der Homepage zu entnehmen |
Hinweis: | Für die Teilnahme an der Studienwoche (Workshops) ist eine komplette Teilnahme erforderlich. Das Konzert am Sonntag und die Vorträge an den Abenden können ohne Anmeldung besucht werden. |
Veranstalter |
Jüdische Gemeinde Regensburg, Israelitische Kultusgemeinde Straubing/Niederbayern, Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit Regensburg, Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit Niederbayern, Katholische Erwachsenenbildung Amberg-Sulzbach e. V. , Katholische Erwachsenenbildung in der Stadt Regensburg e. V., Katholische Erwachsenenbildung Straubing Bogen e. V. |
Anmeldung | Teilnehmende aus Regensburg: roland.preussl@keb-regensburg-stadt.de oder Tel.: 0941 / 597 2269 |